Illegales Netzwerken auf US Kriegsschiffen
Auf der USS Manchester (LCS-14) gab es augenscheinlich eine Meinungsverschiedenheit bei der Frage des freien Zugangs zum Internet. Während die Regeln auf See besagen, dass daraus nix wird, sah ein Gros der Unteroffiziere das wohl anders und installierte kurzerhand eine Starlink Antenne auf Deck, richtete das WLAN mit SSID STINKY ein und man verlegte dann auch noch Ethernet im Schiff, da es wohl Beschwerden bezgl. der Signalqualität gab .. Soweit so bizarr.
Man würde jetzt vermuten, dass die Paragraphenreiter auf der Brücke wohl irgendwann mal mitbekommen, dass es da einen kleiner Stinker gibt und das war natürlich auch so. Brachte aber nichts, denn mehrere Suchen blieben erfolglos. Zum Teil aus dem Grund weil man die Verschwörer mit der Suche beauftragt hatte, zum Teil aber wohl auch, da man nicht an Deck hat gründlich suchen lassen. Was sich mir nicht so richtig erschließt.
Das größte Risiko ist hier ja nun offensichtlich Internet. Wenn das nur ein lokales WLAN ist, dann ist das immer noch ein Regelverstoß aber einer, der deutlich weniger problematisch ist. Und die wahrscheinlichste Option auf einem Schiff Internet Zugang zu haben ist ja nun eine Starlink Schüssel.
Insgesamt waren über ein dutzend Unteroffiziere an dem Spaß beteiligt, was wohl auch der Grund für die "Unauffindbarkeit" der Technik gewesen sein dürfte. Da war halt immer jemand involviert, der an dem Spaß beteiligt war.
Nachdem die Brücke aber wohl nicht locker lies zu nerven wurde aus STINKY kurzerhand ein WLAN-Drucker ... die es an Bord gar nicht gab.
Eine persönliche Suche durch die Kommandantin und den ausführenden Offizier blieben ebenfalls erfolglos. Obwohl sie das WLAN sehen konnten gab man sich wohl mit der Aussage, dass es das gar nicht gibt zufrieden. Und das erklärte man dann auch so dem Rest der Mannschaft, die keinen Zugang hatte. Dies war drei Monate nach der Installation.
Ein paar Wochen später wurde die Antenne dann doch noch durch einen Systemoffizier entdeckt. Diese Information gelang aber wiederum erst Tage später - und fast zufällig - zur Kommandantin weil man erst mal mit dem Mentor sprechen musste.
Der Spaß bietet dann noch ein paar Märchen und Dokumentenfälschungen und endete im unerwartet milden disziplinarrechtlichen Fiasko für alle Beteiligten.
Auf die Idee zu kommen, dass man damit durchkommen könnte wirft schon ein schlechtes Licht auf das Schiff. Und dass das über Monate funktioniert hat bestätigt das dann auch gleich.
Es ist nicht wirklich ein Testament für die Führungsstärke der Offiziere an Bord und der Umstand, dass dies auch noch von fast allen Unteroffizieren mitgetragen wurde erklärt zwar ein bisschen die Unfähigkeit der Offiziere das Problem zu finden aber ist selbst eben auch ein Testament für ein größeres Problem an Bord.
Aber es ist eine super Story 😁