E-Rechnung ab Januar 25

Wenn man glaubt man ist noch nicht betroffen

Die E-Rechnung kommt ab Januar 25. Es gibt zwar diverse Übergangsfristen, die unter Umständen bis 2027 reichen. Die gelten aber nur für den Versand. Nicht für den Empfang.

Heise hat hierzu gerade einen passenden Artikel im Angebot.

Ab Januar 25 ist es für alle umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen verpflichtend diese empfangen zu können.

Die Wahrscheinlichkeit eine reine E-Rechnung zu bekommen existiert zwar, ist aber wohl eher überschaubar. Das Gros der Rechnungen dürften alleine aus Bequemlichkeit entweder PDF-Hybride mit Sichtkomponente (das eigentliche PDF) oder Wald-und-Wiesen-PDF mit zusätzlichem XML Dokument sein, wenn man das etwas offensichtlicher machen will.

Unabhängig davon sollte man trotzdem mal schauen, ob die Software, die man für die Rechnungen nutzt, in der Lage ist diese Rechnungen zu verarbeiten. Dies gilt auch für die Archivierung und die Frage wie man sich so eine Rechnung außerhalb der Software für die Buchhaltung ansieht, denn es ist zwar unwahrscheinlich aber eben möglich, dass man eine reine E-Rechung bekommt. Und da will man sich dann eher nicht durch XML kämpfen müssen, um rauszubekommen welche Summe man Horst wie und wohin überweisen muss.

Und da stößt man dann auch an Grenzen, denn wer sich damit noch nicht beschäftigt hat, der dürfte bei der Frage was UnitCode E51 ist auf dem Schlauch stehen.

Für Windows gibt es z.B. hier eine rudimentäre Lösung, die allerdings nur die Grundrechnung korrekt anzeigt. Fragen wie Was ist E51 oder Zahlungsmittelcode 30 werden da auch nicht beantwortet.

Die E-Rechnung ist ein EU weiter Standard gemäß EN 16931, der allerdings nationale Erweiterungen haben kann. Für Deutschland ist das der XStandard. Daher ist E-Rechnung und XRechnung für Deutschland weitestgehend dasselbe. Für die Rechnungsstellung an Behörden ist die Rechnungsstellung als XRechnung zwingend und das schon heute. Hier gibt es dann auch gleich noch Besonderheiten, denn Behörden nutzen hier die Leitweg-ID. Die Leitweg-ID ist sowas ähnliches wie eine IBAN. Sie ermöglicht es Rechnungen zentral anzunehmen und dann entsprechend an den korrekten Empfänger weiterzuleiten.

Hier gibt es ein FAQ dazu und hier geht es dann ins Eingemachte.

Wer die Rechnungen über eine eigene Lösung erstellt bzw. auswertet, der kann hier mal reinschauen. ZUGFeRD ist in der Lage E-Rechnungen nach XStandard auch mit Sichtkomponente (PDF) zu erstellen. Das sind dann oben genannte Hypbrid-Dokumente. Damit lassen sich auch E-Rechnungen extrahieren und verarbeiten.

Im Großen und Ganzen ist die E-Rechnung eine gute Lösung, da sie die elektronische Verarbeitung von Rechnungen sauber macht und strukturiert. Man benötigt keine OCR mehr, die dann möglicherweise auch mal falsch erkennt weil der Rechnungssteller bei der Auswahl der Schrift auf der Rechnung ganz besonders kreativ sein wollte. Schöne Rechnungen haben leider bei durchaus einigen Unternehmen Vorrang vor funktionalen Rechnungen.