Bizarre Zustände im Homeoffice
Das ZDF hat einen Artikel online, den man fast schon Comedy nennen könnte, wenn es nicht relevant wäre.
Es geht um Arbeitskampf. Oder korrekter um kreative Arbeitsvermeidung vs. Stasimethoden im Homeoffice. Da fällt es einem leicht keine Partei zu ergreifen. Da scheinen beide Seiten unter akutem Sauerstoffmangel zu leiden.
Auf der einen Seite haben wir Spezialisten, die mit technischen Hilfsmitteln vorgaukeln am Rechner zu sitzen. Das sind idR. DIY Lösungen die tatsächlich die Maus bewegen (ein paar der genannten sind echt kreativ) oder Software, die das - vermutlich etwas kontrollierter - übernimmt. Sinn und Zweck der Übung ist es idR. zu verhindern, dass Teams und Co automatisch den Status ändern. Man ist augenscheinlich nie abwesend obwohl man definitiv abwesend ist.
Zitat von einem dieser Experten:
Das ist ganz praktisch, wenn man zum Beispiel mal die Wäsche machen oder ein kurzes Mittagsschläfchen während der Arbeit machen will.
Ja. Isses sicherlich. Is jetzt aber vermutlich auch Betrug.
Die andere Seite scheint auch recht sportlich am Start zu sein, denn eine Quelle gibt an, dass sie den Sport da oben nur treibt, damit ihr Chef ihr nicht sofort auf den virtuellen Sack geht obwohl sie nur in Ruhe - vermutlich nicht direkt am PC - arbeiten will. Und diese nervenden Anrufe sind jetzt eher die passiv aggressive Variante. Das geht besser.
Mit Privatdetektiven z.B. Einer davon schildert, dass eine (typische?) Observation des potentiellen Landesverräters mit bis zu 3 Detektiven gleichzeitig durchgeführt wird und so um die 15.000 bis 20.000 Euronen kostet.
Wen observieren die bei diesen Kosten jetzt? So ein (Kosten-)Aufwand setzt ja eigentlich einen recht konkreten Verdacht voraus. Und das funktioniert ja in den allermeisten Fällen wohl nur, wenn die Person dann irgendwo unterwegs ist.
Ganz generell dazu ... Ich könnte kotzen, wenn ich diesen Scheiß lese. Homeoffice ist eine ideale Lösung für sehr viele. Es reduziert unnötige Fahrzeiten, die mitunter erheblich sind, bei vernünftiger Umsetzung kann man idR. auch besser und konzentrierter arbeiten, da man nicht ständig gestört wird und es kann auch eine Lösung für Mitarbeiter mit kurzbeinigem Anhang sein, sofern die nicht zu pflegeintensiv sind. Eine exzessive Kontrolle halte ich auch für absurd, denn die findet im Büro auch nicht statt.
Aber selbstverständlich muss es diese Clowns geben, die das dann bis zum Betrug auszunutzen. Auf der anderen Seite ist mir nicht so ganz klar wie das funktioniert, denn die Bewegung meiner Maus verhindert zwar eine Statusänderung, sie erledigt aber nicht auch die Arbeit. Werden diese Personen nur für Anwesenheit bezahlt oder wie genau soll ich mir das vorstellen?
Wenn die Performance im Homeoffice aufgrund dieser Späßchen auffallend nachlässt, dann kann ich da auch ohne Privatdetektive Rückschlüsse ziehen. Wenn sie das nicht tut, dann interessiert es mich auch nicht wirklich.